Ausbildung von Streitschlichtern
Projekthafter Ansatz zum Aufbau von Kompetenzen in der schulinternen Konfliktschlichtung zwischen Schülern. In 8 – 10 halbtägigen Workshops werden theoretische und praktische Inhalte vermittelt und typische Konflikte in Rollenspielen bearbeitet. Die Teilnahme bietet den Schülerinnen vorwiegend der Klassen 7 — 9 die Möglichkeit, sich mit dem eigenen und fremden Konfliktverhalten auseinanderzusetzen und eröffnet somit neue Entwicklungspotenziale.
Begleitend werden Lehrkräfte dabei unterstützt, schulinterne Strukturen aufzubauen, die einen dauerhaften Schlichtungsbetrieb durch die und unter den Schülern ermöglichen. [◂ zurück]
Bedürfnisse
Wenn wir davon ausgehen, dass alle Menschen grundsätzlich mit den gleichen Bedürfnissen ausgestattet sind, ist es uns möglich, neben unseren eigenen unerfüllten Bedürfnissen auch die unerfüllten Bedürfnisse einer anderer Person zu erkennen und nachzuvollziehen. Konfliktsituationen werden häufig durch starke Emotionen geprägt. Emotionen können als Hinweis auf unerfüllte Bedürfnisse verstanden werden, sei es mit Blick auf die eigene als auch auf die andere Person. Gelingt es, die unerfüllten Bedürfnisse aller Beteiligten gemeinsam zu betrachten, kann das eine Verständigung über das Umgehen mit dem Konflikt ermöglichen. [◂ zurück]
Führungskräfte unterstützen und begleiten
Die »Wertschätzende Kommunikation« bietet den Menschen, die in einem privaten oder beruflichen Umfeld (Führungs-)Verantwortung für andere Menschen haben, vielfältige Ansätze und Möglichkeiten zum Aufbau und Bewahren lebendiger, transparenter und tragfähiger Verbindungen. Werden den Führungskräften erste theoretische und praktische Erfahrungen mit der Wertschätzender Kommunikation im Rahmen von Ausbildungsabschnitten, Seminaren oder Workshops vermittelt, kann anschließend eine zeitlich befristete Begleitung bei der Umsetzung erster Schritte im Umfeld der Führungskräfte (Mentoring) eine ergänzende Unterstützung sein. [◂ zurück]
Emotionen
Ungelöste Konfliktsituationen können bei den Beteiligten starke, zumeist als belastend empfundene Gefühle hervorbringen. Deren Aufkommen bringen die Betroffenen häufig mit dem Verhalten des Konfliktpartners in Verbindung und sehen dort eine Verantwortung für die eigenen unangenehmen Gefühle. Mitunter stehen die Emotionen aber auch mit dem eigenen Verhalten in Verbindung, wenn die betroffene Person z. B. eigenen Erwartungen nicht gerecht werden kann. Prallen die Emotionen der Konfliktbeteiligten unvermittelt aufeinander, führt das in der Regel zu einer Eskalation des Konflikts. [◂ zurück]
Empathie
Empathie ist die Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Empfindungen, Gedanken, Motivationen einer anderen Person einzufühlen. Die empathiegebende Person ist in einer Gesprächssituation als aktive Zuhörerin mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit und Zuwendung bei der anderen Person, die ein Anliegen hat. Ein geschützter Raum und das Vermeiden von Ablenkungen oder Störungen schaffen den Rahmen für das Zustandekommen einer Verbindung.
Die empathiegebende Person vermeidet es, eigene Bewertungen und Erfahrungen einzubringen oder ungefragt Ratschläge zu erteilen. Sich empathisch in eine andere Person einzufühlen heißt nicht, deren wahrgenommene Äußerungen als eigenen Standpunkt zu übernehmen. [◂ zurück]
Gewaltfreie Kommunikation / Wertschätzende Kommunikation
Der Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation wurde von Marshall Rosenberg in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA entwickelt. Davon ausgehend, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse haben – wenn auch nicht immer zum gleichen Zeitpunkt, trägt die Gewaltfreie Kommunikation dazu bei, dass wir über das Betrachten unerfüllter Bedürfnisse mit uns selbst und den Menschen in unserer Umgebung in Verbindung kommen. Durch empathisches Einfühlen kann es uns gelingen, wertschätzende Beziehungen zu entwickeln – daher verwende ich den Begriff der Wertschätzenden Kommunikation. Gewaltfrei oder wertschätzend zu kommunizieren trägt dazu bei, Konflikte friedlich zu lösen, die Kooperation untereinander zu fördern und die eigene Handlungsfähigkeit zu sichern. [◂ zurück]
Konflikte
Spannungen, Reibungen oder unterschiedliche Standpunkte sind Bestandteile des alltäglichen Zusammenlebens. Konflikte im Miteinander entstehen, wenn wir unsere auseinander liegenden Positionen, unsere Interessen, Zielsetzungen oder Wertvorstellungen nicht mehr zueinander führen können.
In direkter Auseinandersetzung handeln die Beteiligten oft impulsiv und emotional. Bei eingeschränkter Kommunikation entfachen unpersönliche Regeln oder Prozeduren oft lähmende Wirkung. Eskalierende Konflikte können zerstörerisches Potenzial entwickeln.
Konflikte beinhalten immer auch ein gewisses schöpferisches Potenzial, das Veränderungen auslösen und Entwicklungen zu etwas Neuem fördern kann. [◂ zurück]
Mediation
Strukturiertes Verfahren zur Bearbeitung von Konflikten, in der die Konfliktparteien mit Anleitung durch den Mediator / die Mediatorin die Konfliktursachen anschauen und auf sich wirken lassen. Die Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse, wie auch der Bedürfnisse der anderen Konfliktpartei(en) können den Weg zu einem gegenseitigen Verständnis öffnen. Auf dieser Basis kann es dann gelingen, zu gemeinsamen, verbindlichen Lösungen zu kommen, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen. [◂ zurück]
Mediation mit Stellvertretung
Ein von einem Mediatorenteam geleitetes Mediationsverfahren, bei dem eine Konfliktpartei nicht anwesend sein kann bzw. will. In der Phase der Konflikterhellung repräsentiert eine Mediatorin die nicht anwesende Konfliktpartei. Dabei versucht diese Stellvertretung jedoch nicht, die abwesende Konfliktpartei möglichst realitätsgetreu zu verkörpern. Vielmehr versucht sie das konstruktive Konfliktlösungspotenzial dieser Konfliktpartei einzubringen. So kann es gelingen, auf die Gefühle und Bedürfnisse der anwesenden Konfliktpartei empathisch einzugehen.Der Abschluss einer Mediaton mit Stellvertretung ist in der Regel eine Vereinbarung der anwesenden Konfliktpartei mit sich selbst, in der sie bestimmt, wie sie künftig mit dem zugrundeliegenden Konflikt umgehen möchte. [◂ zurück]
Mentoring
Mentoring steht für den persönlichen Austausch zwischen einer erfahrenen Person, dem Mentor, und einer weniger erfahrenen Person, dem oder der Mentee. Dabei geben die Mentoren ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Vorgehen und Strategien weiter. Oftmals werden im beruflichen Umfeld zeitlich befristete Mentoringprogramme eingesetzt, um Mentees auf Führungsaufgaben vorzubereiten bzw. in deren Umsetzung zu begleiten. Steht zunächst die Entwicklung der Mentees im Vordergrund, ist gleichwohl zu beachten, dass auch die Mentoren durch den Austausch mit den in der Regel deutlich jüngeren Mentees profitieren können. [◂ zurück]
Privatpersonen
Die Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit der »Wertschätzenden Kommunikation« beschränken sich nicht auf unser Verhalten, Empfinden und Denken, welches wir in einer Rolle / einer Funktion wahrnehmen, z. B. im beruflichen Umfeld. Vielmehr erfahren wir die neuen Perspektiven als Person übergreifend und ganzheitlich. [◂ zurück]
Schwierige Gespräche
Die meisten Menschen erleben in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld Situationen, in denen sie ein Gespräch zu führen haben, das von ihnen bereits im Vorweg als schwierig empfunden wird. Das können anstehende Veränderungen, Ärger, Enttäuschungen sein ebenso wie das Klären von drängenden Fragen, das Bitten um etwas, das Bekunden von Mitleid. Die Unsicherheit über das eigene und fremde (Konflikt-)Verhalten, oder das Umgehen mit auftretenden Emotionen können bereits vor dem Gespräch zu einer Belastung werden.
Die Anwendung der Wertschätzenden Kommunikation ermöglicht es, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und die dahinter stehenden unerfüllten Bedürfnisse zu erkennen. Blicke ich dann auf meine Gesprächspartnerin gelingt es mir vielleicht, auch deren Gefühle einzuschätzen und deren unerfüllte Bedürfnisse zu entdecken. Diese Vorbereitung erleichtert den Einstieg in ein schwieriges Gespräch. [◂ zurück]
Selbstbewusstsein / sich selbst bewusst werden
Das sich seiner Gefühle und Bedürfnisse selbst bewußt zu werden ist ein entscheidender Schritt. Wenn ich die Zusammenhänge, in denen ich mich bewege, erkenne und dabei vielleicht eigene Verhaltensmuster wahrnehme, gelingt es mir viel leichter, Vorstellungen zu entwickeln und Wünsche zu äußern, über das , was mir gut tut. So gelange ich in meine Handlungsfähigkeit zurück und werde gelassener. [◂ zurück]
Strategien
Strategien – im Sinne der Wertschätzenden Kommunikation – sind aktiv eingeleitete Maßnahmen und Handlungen, die der Erreichung eines Zieles, z. B. der Erfüllung eines Bedürfnisses, dienen. [◂ zurück]
Veränderungen
Veränderung steht für den Abschluss, das Loslassen von Altem und dem Beginn von Neuem. Die Reaktionen der an Veränderungen beteiligten oder von Veränderungen betroffenen Menschen können aufgrund der Auswirkungen und der individuellen Erfahrungen vielschichtig und gegensätzlich sein: z.B. ungeduldiges Erwarten oder Verunsicherung / Ablehnung. Viele Menschen werden in ihrem beruflichen Umfeld mit Veränderungen konfrontiert; sei es durch den technischen Fortschritt oder die Entwicklung der Nachfrage / der Märkte. Anpassungen von Strukturen und Prozessen haben Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und das Verhalten des Einzelnen. Das Gelingen von Veränderungsprojekten hängt entscheidend von einer zeitnahen und wertschätzenden Kommunikation ab, die die Erwartungen der betroffenen Menschen berücksichtigt. [◂ zurück]
Wachstum
Persönliches Wachstum steht für den eigenen, lebenslangen Entwicklungsprozess: sich selbst seiner Bedürfnisse bewusst zu werden und die eigenen Potenziale auszuschöpfen. [◂ zurück]